zum Inhalt springen

Georges Didi-Huberman

Vom 31. Mai bis zum 02. Juni 2017 hielt Georges Didi-Huberman als Albertus-Magnus-Professor 2017 zwei öffentliche Vorlesungen und ein Seminar an der Universität zu Köln.

Die Albertus-Magnus-Professur wurde an der Universität zu Köln im Gedenken an den mittelalterlichen Universalgelehrten Albertus Magnus (1193 bis 1280) eingerichtet, der von 1248 bis 1254 in Köln am Generalstudium der Dominikaner lehrte. Auf diese Professur wird eine Persönlichkeit von internationaler Geltung berufen, die in öffentlichen Vorlesungen und Seminaren Fragen von allgemeiner Bedeutung behandelt, die derzeit in vielen Grundlagenwissenschaften, aber auch in der öffentlichen Debatte eine Rolle spielen.

Nach Arthur C. Danto (2005), Jean-Luc Nancy (2006), Giorgio Agamben (2007), Robert Audi (2008), Philip Pettit (2009), Enrique Dussel (2010), Noam Chomsky (2011), Martha Nussbaum (2012), John Searle (2013), Michael Tomasello (2014), Bruno Latour (2015) und Judith Butler (2016) freuen wir uns, dass Georges Didi-Huberman der Einladung zur Albertus-Magnus-Professur gefolgt ist. 

Georges Didi-Huberman zählt zu den derzeit einflußreichsten Theoretikern im Schnittpunkt von Kunstgeschichte, Philosophie sowie den Bild- und Kulturwissenschaften. Im Gefolge u.a. von Aby Warburg und Walter Benjamin verschränken sich in seinen Arbeiten die Geschichte und Theorie der Bilder mit Anthropologie und Psychologie. Seine Studien erstrecken sich von der Renaissance bis zur zeitgenössischen Kunst und behandeln beispielsweise Probleme der ikonographischen Wissenschaft des 19. Jahrhunderts und ihre Umsetzungen in den künstlerischen Strömungen des 20. Jahrhunderts sowie Fragen der zeitgenössischen Ästhetik und Bildtheorie.

Gastprofessuren hatte er u.a. an der John Hopkins University, der University of California, Berkeley, der University of Tokyo und am Courtauld Institute in London inne. Forschungsaufenthalte führten ihn nach Rom an die Académie de France, nach Florenz zur Villa I Tatti und nach London an das Warburg Institute. Er hat zudem zahlreiche Ausstellungen kuratiert. Die drei Kölner Vorlesungen finden vor dem Hintergrund seines aktuellen Ausstellungsprojekts „Uprisings“ (bis Januar im Pariser Jeu de Paume, nun in Mexico City) statt. Zu den zahlreichen Preisen zählt der Hans-Reimer-Preis der Aby-Warburg-Stiftung (Hamburg), der Premio Napoli (Neapel) und 2015 der Theodor W. Adorno-Preis.

Wichtige Publikationen

  • Uprisings. Exhibition Catalogue, Coédition Gallimard, Paris 2016
  • Schlagwetter: der Geruch der Katastrophe, Konstanz 2016
  • Atlas oder die unruhige Fröhliche Wissenschaft, Paderborn 2016
  • Der Kubus und das Gesicht. Im Umkreis einer Skulptur von Alberto Giacometti, Berlin/Zürich 2015
  • Das Auge der Geschichte / 2. Remontagen der erlittenen Zeit, Paderborn 2014
  • Borken, Paderborn 2012
  • Das Auge der Geschichte / 1. Wenn die Bilder Position beziehen, Paderborn 2011
  • Das Nachleben der Bilder. Kunstgeschichte und Phantomzeit nach Aby Warburg, Berlin 2010
  • Formlose Ähnlichkeit. Oder die Fröhliche Wissenschaft des Visuellen nach Georges Bataille, München 2010
  • Der Mensch, der in der Farbe ging, Zürich 2009
  • Schädel sein, Zürich/Berlin 2008
  • Das Archiv brennt, Berlin 2007
  • Bilder trotz allem, München 2007
  • Ninfa moderna. Über den Fall des Faltenwurfs, Zürich/Berlin 2006
  • Venus öffnen. Nacktheit, Traum, Grausamkeit, Zürich/Berlin 2004
  • Die Leibhaftige Malerei, München 2002