Achille Mbembe
Vom 17. bis zum 22. Juni 2019 hielt Achille Mbembe als Albertus-Magnus-Professor 2019 zwei öffentliche Vorlesungen und ein Seminar an der Universität zu Köln sowie ein Museumsgespräch im Rautenstrauch-Joest-Museum.
Die Albertus-Magnus-Professur wurde an der Universität zu Köln im Gedenken an den mittelalterlichen Universalgelehrten Albertus Magnus (1193 bis 1280) eingerichtet, der von 1248 bis 1254 in Köln am Generalstudium der Dominikaner lehrte. Auf diese Professur wird eine Persönlichkeit von internationaler Geltung berufen, die in öffentlichen Vorlesungen und Seminaren Fragen von allgemeiner Bedeutung behandelt, die derzeit in vielen Grundlagenwissenschaften, aber auch in der öffentlichen Debatte eine Rolle spielen.
Nach Arthur C. Danto (2005), Jean-Luc Nancy (2006), Giorgio Agamben (2007), Robert Audi (2008), Philip Pettit (2009), Enrique Dussel (2010), Noam Chomsky (2011), Martha Nussbaum (2012), John Searle (2013), Michael Tomasello (2014), Bruno Latour (2015), Judith Butler (2016), Georges Didi-Huberman (2017) und Douglas R. Hofstadter (2018) freuen wir uns, dass Achille Mbembe der Einladung zur Albertus-Magnus-Professur gefolgt ist.
Achille Mbembe (*1957) ist Research Professor für Geschichte und Politik am Wits Institute for Social and Economic Research (WISER) der University of the Witwatersrand in Johannesburg, Südafrika. Er wurde in Kamerun geboren und im Fach Geschichte an der Université de Paris 1-Panthéon Sorbonne promoviert. Er lehrte an der Columbia University, der University of Pennsylvania und der Duke University. Von 1996 bis 2000 war er Generalsekretär des Council for the Development of Social Science Research in Africa (CODESRIA). Zu seinen Auszeichnungen zählen der Gerda Henkel Preis (2018), der Ernst-Bloch-Preis (2018) und der Geschwister-Scholl-Preis (2015). 2017 erfolgte die Wahl in die American Academy of Science.
Achille Mbembe zählt zu den international führenden Vertretern der postkolonialen Theorie. Er gilt als einer der wichtigsten Denker des afrikanischen Kontinents und setzt sich mit den Implikationen der Vorstellung einer globalen, grenzenlosen Welt auseinander sowie mit den Schwierigkeiten und Potenzialen einer Dekolonialisierung des Wissens. Hierzu zählen auch die Fragen der Zivilisationsschuld und der Restitution von Kulturgütern. Nur der Respekt vor der historischen Wahrheit könne das Fundament einer neuen Beziehung zwischen Europa und Afrika sein.
Wichtige Publikationen
- Kritik der schwarzen Vernunft. Suhrkamp, Berlin 2014, ²2017.
- Postkolonie. Zur politischen Vorstellungskraft im gegenwärtigen Afrika. Turia + Kant, Wien/Berlin 2016.
- Ausgang aus der langen Nacht. Versuch über ein entkolonisiertes Afrika. Suhrkamp, Berlin 2016.
- Politik der Feindschaft. Suhrkamp Berlin, Berlin 2017.