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Nancy Fraser

Mit großem Bedauern teilen wir mit, dass die Albertus Magnus Professur 2024 mit Nancy Fraser nicht wie geplant stattfinden wird.

Alle im Zeitraum 15.-17. Mai geplanten Veranstaltungen entfallen.

Wir sind uns sicher, dass wir im nächsten Jahr eine*n ebenso interessante*n Albertus Magnus Professor*in präsentieren können und freuen uns über ein anhaltendes Interesse.

Vom 15. bis zum 17. Mai 2024 hält Nancy Fraser als Albertus-Magnus-Professorin zwei öffentliche Vorlesungen und ein Seminar an der Universität zu Köln.

Die Albertus-Magnus-Professur wurde an der Universität zu Köln im Gedenken an den mittelalterlichen Universalgelehrten Albertus Magnus (1193 bis 1280) eingerichtet, der von 1248 bis 1254 in Köln am Generalstudium der Dominikaner lehrte. Auf diese Professur wird eine Persönlichkeit von internationaler Geltung berufen, die in öffentlichen Vorlesungen und Seminaren Fragen von allgemeiner Bedeutung behandelt, die derzeit in vielen Grundlagenwissenschaften, aber auch in der öffentlichen Debatte eine Rolle spielen.

Nach Arthur C. Danto (2005), Jean-Luc Nancy (2006), Giorgio Agamben (2007), Robert Audi (2008), Philip Pettit (2009), Enrique Dussel (2010), Noam Chomsky (2011), Martha Nussbaum (2012), John Searle (2013), Michael Tomasello (2014), Bruno Latour (2015), Judith Butler (2016), Georges Didi-Huberman (2017), Douglas R. Hofstadter (2018), Achille Mbembe (2019), Eva Illouz (2022) und David Wengrow (2023) freuen wir uns, dass Nancy Fraser der Einladung zur Albertus-Magnus-Professur gefolgt ist.

Nancy Fraser ist Henry and Louise A. Loeb Professor of Philosophy and Politics an der New School for Social Research in New York. In ihren Arbeiten setzt sie sich kritisch mit den gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen des neoliberalen Kapitalismus auseinander. Kritisch sieht sie die Umwandlung von natürlichen, gesellschaftlichen und menschlichen Ressourcen in Profite, die nur noch wenigen zu Gute kämen, während neben die „offizielle Arbeit“ viele Formen der unbezahlten Arbeit träten. Diesen offenen Widerspruch zwischen Arbeit und Kapital beschreibt sie als kannibalistischen Kapitalismus.
2010 wurde Nancy Fraser mit dem Alfred-Schütz-Preis der American Philosophical Association und der Ehrendoktorwürde der Nationalen Universität Córdoba in Argentinien ausgezeichnet. Sie war Gastprofessorin u.a. an der EHESS Paris und am Wissenschaftskolleg zu Berlin, 2011 Humanitas Visiting Professor of Women’s Rights at Kings College Cambridge. Ferner hielt sie die Tanner Lecture on Human Values (Stanford), die Spinoza Lectures (Amsterdam), die Leibniz Vorlesung (Universität Wien) und die Walter-Benjamin-Vorlesungen (HU Berlin).

Wichtige Publikationen

  • Der Allesfresser. Wie der Kapitalismus seine eigenen Grundlagen verschlingt. Berlin 2023.
  • mit Rahel Jaeggi: Kapitalismus. Ein Gespräch über kritische Theorie. Berlin 2020.
  • Was stimmt nicht mit der Demokratie? Eine Debatte mit Klaus Dörre, Nancy Fraser, Stephan Lessenich und Hartmut Rosa, hrsg. von H. Ketterer und K. Becker. Berlin 2019.
  • Widerspenstige Praktiken. Macht, Diskurs, Geschlecht. Frankfurt a. M. 2003.
  • Umverteilung oder Anerkennung? Eine politisch-philosophische Kontroverse. Frankfurt a. M. 2003 (zus. mit Axel Honneth).
  • Die halbierte Gerechtigkeit. Schlüsselbegriffe des postindustriellen Sozialstaates. Frankfurt a. M. 2001.